Das Klosterleben Eibingens begann im Jahr 1148, als die Adelige Marka von Rüdesheim auf halbem Weg nach Eibingen ein Augustiner-Doppelkloster stiftete. Die Freude hielt aber nicht lange und das Klosterleben erlosch. Davon erfuhr Hildegard von Bingen. Ihr Konvent auf dem Rupertsberg wurde immer größer, sodass sich Hildegard darum bemühte, die Klosteranlage auf der anderen Rheinseite zu erwerben. Dort etablierte sie das Eibinger Kloster. Zweimal setzte sie in der Woche von der linken Rheinseite nach Rüdesheim über, um zu Fuß den Weg durch die Weinberge zu ihrem neuen Kloster zurückzulegen. Bei einer dieser Überfahrten hat sie, so die Legende, einem blinden Knaben das Sehen ermöglicht. Hildegard starb am 17. September 1179 auf dem Rupertsberg.
Ein großer Einschnitt in die Geschichte der hildegardischen Klöster war der Dreißigjährige Krieg. Die schwedischen Horden verwüsteten 1632 das Kloster Rupertsberg. Die Nonnen konnten fliehen und fanden ihre vorläufige Heimat im Eibinger Kloster, ohne jedoch auf eine Rückkehr zum Rupertsberg zu verzichten. Ein Versuch, das völlig zerstörte Rupertsberger Kloster wieder aufzubauen, schlug wegen der gewaltigen Schäden fehl. Darum blieb den Nonnen nichts anderes übrig, als dauerhaft im Eibinger Kloster ihre Heimat zu finden. Die letzte Äbtissin des Rupertsbergs legte ihr Amt 1642 nieder.
Dem Eibinger Konvent schlug eine grausame Zeit entgegen, die durch Krankheit, Krieg, Pest und vielem mehr bestimmt war. Dann folgte die Säkularisation und die Eibinger Nonnen wurden ihres in jeder Hinsicht großen Reichtums beraubt. Sakrales Eigentum ging verloren und das klösterliche Leben in Eibingen war erloschen.
Weil die alte Dorfkirche in Eibingen stark baufällig wurde, erwarb die Kirchengemeinde Eibingen die Klosterkirche und den Ostflügel mit allem noch vorhandenen Inventar. Das führte auch dazu, dass die hildegardischen Reliquien in die Obhut der Eibinger Kirchengemeinde kamen, wo sie sich noch heute befinden.
Dem Fürsten zu Löwenstein war es zu verdanken, dass ausgangs des 19. Jahrhunderts Überlegungen entstanden, in den Jahren 1900 bis 1904 durch den Bau der Abtei hoch über Eibingen das klösterliche Leben in Eibingen wieder beginnen zu lassen. Auch das Eibinger Kloster wurde in den Stand einer Abtei erhoben. Zurecht sieht sie sich als legitime Fortsetzung der beiden Klöster von Rupertsberg und Eibingen. Die Äbtissinnen tragen den Titel "Äbtissin von Rupertsberg und Eibingen".
Die beiden Weltkriege konnten weitestgehend gut, wenn man das so sagen kann, überstanden werden. Sowohl das alte, wie auch das neue "Kloster" (Abtei) waren Lazarette für die verwundeten Soldaten. In der NS-Zeit hat man die Nonnen enteignet und alles Hab und Gut fiel in die Hände des Deutschen Reichs. Den Amerikanern war es zu verdanken, dass die Abtei St. Hildegard nach dem 2. Weltkrieg ihre Besitztümer zurück erhielt und am 02. Juli 1945 das klösterliche Leben in Eibingen auch offiziell wieder einzog und bis heute besteht.
Die ausführliche Beschreibung der Geschichte des Klosters und weiterer Einzelheiten finden Sie auf:
http://www.abtei-st-hildegard.de/die-geschichte-unseres-klosters/
©Förderverein Altes Hildegadiskloster Eibingen und Umfeld e.V., Rüdesheim am Rhein - Eibingen 2023
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